„Wären die mit einer Doula erzielten Ergebnisse mit einem Medikament oder einem neuen Apparat zu erreichen, dann gäbe es eine ungeheure Nachfrage nach dieser Neuerung…“
(Klaus und Kennell: „Doula – Der neue Weg der Geburtsbegleitung, Mosaik Verlag 1995)
Aktuelle Studien zur kontinuierlichen Geburtsbegleitung
Im Rahmen von 23 Studien zur „Kontinuierliche Unterstützung für Frauen während der Geburt“ wurden von der angesehenen Cochrane Collaboration die Erfahrungen von insgesamt 15.288 Frauen ausgewertet.
Diese internationale Organisation vergleicht und verifiziert hoch – qualitative Studien in vielen Bereichen der Gesundheitsvorsorge und Medizin und hält aktuelle, streng systematische Reviews über deren Ergebnisse fest.
Die dargestellten Daten entsprechen dem letzten Review von 2012.
Verglichen mit Frauen ohne kontinuierlicher Betreuung, liefen jene, die kontinuierliche Unterstützung von einer außenstehenden Person hatten, bedeutend weniger Risiko, einen Kaiserschnitt zu haben oder andere Interventionen und Unzufriedenheit zu erleiden.
Eine bedeutende Erkenntnis der Studien ist, dass das Beziehungsverhältnis zwischen der Person, die die Betreuung anbietet und der Gebärenden einen großen Einfluss auf die Auswirkung dieser Betreuung zu haben scheint.
Die Auswirkungen waren größer, wenn die Person keine Klinikangestellte war, sondern eine Außenstehende, die ausdrücklich für die „Eins-zu-Eins“-Betreuung zuständig war und zu der ein intensives Vertrauensverhältnis bestand.
Diese Frauen mit einer kontinuierlichen Unterstützung während der Geburt hatten:
- 50 % weniger Risiko per Kaiserschnitt zu gebären
- 41 % weniger Risiko für den Einsatz einer Saugglocke oder Zange
- 39 % weniger Verabreichung wehenfördernder Mittel
- 28 % weniger Bedarf an irgendeinem Schmerzmittel oder einer Anästhesie (die Nachfrage nach einer PDA sank sogar um 60 %)
- 25 % kürzere Geburtsdauer
- 33 % weniger Risiko unzufrieden zu sein oder ihre Geburtserfahrung negativ zu beurteilen und
- die Neugeborenen hatten deutlich seltener geringe APGAR-Werte nach fünf Minuten
Die Untersuchungen ergaben, dass:
- sich die Eltern sicherer und besser betreut fühlen
- sich die Eltern erfolgreicher an ihre neue Familiendynamik anpassen
- wesentlich mehr Babys voll gestillt werden
- die Eltern mehr Selbstvertrauen im Umgang mit dem Baby haben
- die Frauen signifikant seltener an Wochenbettdepressionen litten